Sonntag, 3. Dezember 2017

(Er-)Nüchtern


Nüchtern legt sich über traurige Worte Übelkeit. Blicke, die fordern, doch Lippen, die schweigen. Lippen, die Wasserfallfäden spinnen und doch den Punkt nicht finden, der rot genug ist um die Wunde zu beschreiben.

Lüstern legt sich über Übelkeit Nüchternheit. Dann Stille und Leere im Kopf, die doch brüllt: bist du dumm? Übelkeit, die wegmacht, was gefühlt werden will und doch versetzt werden muss für die Leerstelle aus Zeit.

Lechzend legt sich die Leerstelle über Tage, die in sich doch gefüllt sein könnten. Wegputzen, bevor es schmutzig werden kann. Aufgeben bevor gescheitert werden kann. Stagnierend triumphierend über den eigenen Willen trampeln.

Schweigend legt sich die Stille auf meine Rippen und flüstert "Jetzt atmen wir ruhig in den Bauch." In Sicherheit sein, doch tagträumend auf Drahtseil balancierend dem Kontrollverlust entgegentanzen.

Mittwoch, 27. September 2017

Danke für gar nichts. - Merci pour rien.


Und die Tassen tragen Erinnerungen an Lippen
Stillschweigendes Nippen
an Porzellan
Ein Reißen an der Meinung, die wir teilten
Die ich teilte mit dir, sage nun
was hab ich dir getan
Mein Tagebuch trägt Narben von den Tagen,
an denen wir es lasen, alle Phrasen 
schrieb die Freundschaft wie im Film
doch ich gab und gab und du nahmst an
nahmst an statt in den Arm
ich frage mich, ob ich jetzt anders wär als ich es bin
Wenn da Vertrauen wär statt Zweifel
Authentizität statt Eitel
Wenn ich doch wüsste, dass eine Meinung 
nur eine Meinung und keine Waffe
selbst wenn ich vor dir tanze 
bin ich nicht dein tanzender Affe
Nicht mehr. Was bleibt ist schwer - zu fassen.
Denn du warst das Egozentrum einer Stadt
In der ich mein Leben hab verbracht
Normal würde ich sagen, ich danke dir - so ganz pathetisch

Aber das stimmt nicht.
Also geh ich. 


Mittwoch, 9. August 2017

Und dann sagst du Danke.


Und dann sagst du „Danke“
Und ich drehe mich um
Schmiege unsere seelischen Körper aneinander.
Damit hast du mich an der Leine.
Danke
Danke, dass du mir das Gefühl gibst jemand für jemanden zu sein.
Jemanden, den ich eigentlich suche. Schon absurd sich selbst zu suchen. Im Außen.
Ich bin in deinem Kopf und jetzt frage ich: Willst du auch in meinen? Und du lehnst dankend ab.
Dankend für das Mittragen eines Kopfes, der sich meinem doch so nah anfühlt. 

Und ja, ich danke dir für das Gepäck, das du mir reichst. Weil es mich in den Hintergrund treten lässt.
Ich spiele meine Ballade backstage. Was will schon jemand in der Hauptrolle, der nicht weiß was er will und nicht will was er weiß?
Ich … bestehe aus euren Gedanken
Ich lasse nicht los, weil ich in euren Köpfen bin und nicht in meinem.
Ich sehe mich selbst durch eure Augen und vergesse dabei beinahe, dass ich auch selbst welche besitze.
Ich trage eure Lasten und tarne sie als meine.
Ich bestehe aus euren Gedanken.
Geh danken!
Danken.
„Danke.“














Samstag, 13. Mai 2017


Selbstoptimierung ist scheiße, Leute.
Seid euch bewusst, dass das niemals aufhört. Nie!
Lasst euch gesagt sein: ihr seid optimal.
Ihr seid optimal für den Maßstab den ihr euch selbst setzt.
Denn Realität ist nur ein Konstrukt. Konstruiert aus ganz vielen subjektiven Wirklichkeiten, ganz vielen Köpfen und Hirngespinsten, Maßstäben und Empfindungen, für die ihr selbst keinen Namen findet. 
Es gibt das Objektive nicht. Niemand kann sagen ob ihr gut seid oder schlecht. Niemand kann wissen, ob du der Kranke inmitten von Gesunden bist oder andersherum. Und niemand wird wissen ob das, was du Liebe nennst, das ist, was ich Liebe nenn.
Die Annahme dieser Subjektivität fühlt sich unsicher an? Wohl wahr. Aber wenn du dich selbst mit all dieser Unsicherheit annimmst und akzeptierst, dann kannst du sie als Insel für dich nutzen, als Schutz und Halt.
Die Welt ist so komplex oder simpel, wie sie in dir existiert.
Also hört auf mit dem Mist.
Selbstoptimierung ist die versteckte Optimierung für die Gesellschaft.
Optimal ist genau das, was du jetzt gerade fühlst. Du brauchst keinen Namen dafür zu finden. Echt nicht.


Sonntag, 15. Mai 2016

Schweigen ist gold (oder so) - Songtext


Und ich denke wir schweigen uns tot – Atemnot
Sag doch irgendwas.....

Habt ihr schonmal über Konversation nachgedacht?
Ich mach das krankhafterweise nahezu jeden Tag
Wie komisch doch Sozialkontakte sind
Wünsch mir die Zeit zurück als Kind
Hab immer alle angelabert, im Kinderclub war ich der Star
Hab mir keinen Kopf gemacht, war immer da
Wenn irgendwas ging, war ich immer am Start
Und immer nen Spruch auf den Lippen parat

Und was ist heute draus geworden? Small Talk Scheiß!
Ist schließlich nur Beziehngspflege, ja ich weiß
doch ich fühl mich unwohl mit der Zeit
bin diese Oberflächlichkeit so langsam leid
Immer neue Leute , immer gleiche Themen
Immer freundlich lächeln als wäre die Scheiße nie gewesen
Freunde haben, trotzdem einsam sein, ganz alleine denken
Immer nur halb, nie mal was ganz
Die Angst vor peinlicher Stille gefolgt von Ignoranz
Ich würde mich ja mit dir treffen
Doch hab Angst mich an Erwartungen zu messen


Und ich denke wir schweigen uns tot – Atemnot
Sag doch irgendwas!
Und das was bleibt, ist das, was in mir bleibt
Und was dann bleibt ist der Kontrast
Zwischen Schweigen und Gespräch, hallo hier wie läufts wie geht’s
Zwischen das hat mich verstört, alles hundert Mal gehört
Zwischen Nagellackknibbeln - die kaum hörbaren Worte auf meinen Lippen


Habt ihr schonmal über Konversation nachgedacht?
Ich mach das komischerweise nahezu jeden Tage
Ich fühl mich unwohl mit der Zeit
bin diese Hinterhältigkeit so langsam Leid
Man muss aufpassen was man sagt
Und lästert übereinander obwohl man sich mag
- doch es geht auch anders -
Manchmal kennt man sich so gut, dass Schweigen nicht weh tut
Du schweigst mich an, ich schweig zurück, du lächelst breit, welch wahres Glück
Doch wenn ich alles von dir weiß, drehn sich Gespräche nur im Kreis
Und so nimmt der Kreis seinen Lauf...
Dann wird es wieder peinlich, ich ziehe mich zurück
Und entfremde mich von dir Stück für Stück

Ich entfremde mich von euch, Ich entzünde mich an mir
Ich möchte mit dir Schweigen lernen, warum sitz ich dann alleine hier?
Ich entfremde mich von euch, Ich entzünde mich an mir
In der Stille lernt man sich kenn' , also hör auf wegzurenn'


Und ich denke wir schweigen uns tot – Atemnot
Sag doch irgendwas!
Und das was bleibt, ist das, was in mir bleibt
Und was dann bleibt ist der Kontrast
Zwischen Schweigen und Gespräch, hallo hier wie läufts wie geht’s
Zwischen das hat mich verstört, alles hundert Mal gehört
Zwischen Nagellackknibbeln - die kaum hörbaren Worte auf meinen Lippen


Immer neue Leute , immer gleiche Themen
Immer freundlich lächeln als wäre die Scheiße nie gewesen
Freunde haben, trotzdem einsam sein, ganz alleine denken
Immer nur halb, nie mal was ganz
Die Angst vor peinlicher Stille gefolgt von Ignoranz
Ich würde mich ja mit dir treffen
Doch hab Angst mich an Erwartungen zu messen

Immer neue Leute , immer gleiche Themen
Immer freundlich lächeln als wäre die Scheiße nie gewesen
Freunde haben, trotzdem einsam sein, ganz alleine denken
Immer nur halb, nie mal was ganz

Die Angst vor peinlicher Stille gefolgt von *Stille*

Samstag, 16. März 2013

Songwriting und writing und writing - Bis Venedig


Du sagst du warst noch nie gern allein
und ich geb dir einen Kuss und lass dich ziehen
jetzt meinst du das wird einfach für mich sein
doch dieses Lächeln habe ich mir nur geliehen

Ich sag ich war noch nie gern lange fort
kaufst mir ein Ticket und ein Taschentuch zum Winken
du weißt ich vertrau stetig auf dein Wort
aber die Sehnsucht wartet schon zu meiner Linken

Und die Schiffe fahren bis Venedig
ich hoffe irgendwann holn sie uns ab
noch ist es Sonne auf kalten Fliesen
bald schon die Spieglung des Mondes im Lac
mit dir lernt man Zeit sinnvoll zu verschwenden
mit dir lernt man Freude an kleinen Ideen
und sprächen wir beide die selbe Sprache
könnten wir uns sogar verstehn

Sieh dir meine Fingernägel an
sie sind der Spiegel meiner sorgenvollen Seele
jetzt halte mir nicht vor was ich nicht kann
denn das was du nicht kannst ist sehn wie ich mich quäle

Sonntag, 2. Dezember 2012

Von Langeweile und Belanglosigkeit

 deutsches Songwriting - auch mal wieder schön

hab den Schimmer im deinen Augen vergessen
hab aus Langeweile den Erdumfang gemessen
wie besessen schrei ich deinen Namen in den Gegenwind
kehrt zurück Boomerangeffekt macht mich blind
Ich bin so groß und innerlich das kleinste Kind
renne mit der Zeit, weil ich merk wie sie durch die Hände rinnt
und dabei wird mir klar, wieviel wir beide sind
doch merkst du nicht du gehst spaziern und ich mach einen Sprint

Ich hab gemerkt, es ist Silvester und es knallt
höre deine Stimme, sie klingt fröhlich und verlallt
hab ne Kerze in meim Herzen, aber mir ist bitterkalt
zünde eine Rakete gerichtet auf mich, ohne, dass du's weißt
Nun steh ich hier nicht jung und nicht alt
nicht Optimist nicht Pessimist Belanglosgkeit halt
doch ich werde wiederkomm ganz ganz bald
bis eben diese Stimme durch den Fuchswald hallt